Montag, 15. Februar 2010

Reise mit Auto

Nach Nelson hat das Hitchhiken doch ein wenig laenger gedauert, aber nach 20 min wurde ich dann von einem Typen mitgenommen, der auf dem Weg war nach Dunedin umzuziehen um dort primary teaching zu studieren. Lustiger Typ! In Nelson angekommen, habe ich dann im Hostel direkt Linda kennengelernt, deutsch natuerlich, mit der ich dann einen kleinen Stadtrundgang gemacht habe. Da sie ein Auto gemietet hatte, hat sie mir dann angeboten mich am naechsten Tag mit zum Abel Tasman National Park mitzunehmen, der fuer uns beide das naechste Ziel war. Ich hatte aber schon meine Kayaktour in Picton fuer den uebernaechsten Tag gebucht. Hinzu kam noch, dass ich eigentlich auch gerne die Tour zu aendern wollte. Somit habe ich dann am Tag vorher beim Anbieter angerufen um so ziemlich meine ganze Buchung zu aendern, wobei ich ja in Picton schon den gesamten Preis bezahlt hatte, und die neue Tour weniger kosten sollte. So eine Aktion haette in Deutschland bestimmt nicht funktioniert, aber die Neuseelaender nehmen das gelassen: Die Frau am Telefon hat mich einfach ein wenig ausgelacht und da sie es nicht geschafft hat, das dem Computer beizubringen, meinte sie dann, ich solle einfach vorbeikommen, wir regeln das dann vor Ort. Als ich dann am naechsten Tag mit Linda dort ankam, hatten sie zwar meinen Namen in leutensten Farben und einigen Fragezeichen markiert, doch als ich vom Trip zurueckkam, hatten sie mein ueberschuessig bezahltes Geld in einem Umschlag bereit gelegt, und haben sich noch entschuldigt bei mir... Neuseelaender sind einfach gechillt :) Ach ja, der Trip im Park war auch cool: Strahlender Sonnenschein, lustige Gruppe und 2 Std am wunderschoenen Sandstrand die Sonne genossen!
Danach habe ich dann beschlossen erstmal mit Linda weiterzureisen. Zwar hat sie nur einen Monat Zeit und muss deshalb ein wenig hetzen, aber unsere Reiseroute ist sowieso die selbe und so ein Auto ist einfach eine zu tolle Gelegenheit, um sie an mir vorbeiziehen zu lassen :)
Am naechten Tag ging's dann erstmal zu Farewell Spit am noerdlichsten Punkt der Suedinsel. Der sah zu Anfang ein wenig langweilig und trostlos aus, aber nach ein paar Kilometern konnten wir auf eine Duene klettern, die so gross war, dass man das Gefuehl hatte mitten in einer Wueste zu stehen und nicht auf einer 40km-langen Sandbank mitten im Pazifik. Nach einer weiteren Nacht in Motueka ging es dann nach Westport, der trostlosesten Stadt, die ich je gesehen habe. Dort haben wir uns dann nur kurz die Robbenkolonie angeguckt (sweet!) und sind dann direkt weiter nach Punakaiki gefahren. Naja, nicht direkt, wir haben einen kleinen Umweg in die genau andere Richtung gemacht nach Karamea zum Oparara Basin. Dort gab es unglaublich schoene und riesige natuerliche Boegen zu bestaunen, die vom Fluss ausgehoehlt wurden. Dank seiner abgelegenen Position und der 14km langen, engen, steilen, mit Schlagloechern durchsetzten Schotterstrasse, die dorthin fuehrt, ist das auch endlich mal etwas, was sich nicht jeder Backpacker in NZ anguckt :)
Punakaiki, was ja wie gesagt unser naechstes Ziel war, ist ein klitzekleines Kaff, aber trotzdem haellt hier so ziemlich jeder, da es die beruehmten Pancake Rocks anzusehen gibt. Die sind zwar nicht wirklich impressive, aber man muss sie ja mal gesehen haben. Am darauffolgenden Tag sind wir auf den Arthur's Pass gefahren. Dort gibt es zwar auch wunderschoene Landschaft, aber die eigentliche Attraktion sind die Bergpapageien, die Keas. Diese unglaublich neugierigen Voegel sind uns dann auch gleich auf dem ersten Parkplatz begegnet, als sie das neben uns stehende Auto zu zerlegen versuchten. Nach ein paar Fotos sind sie auch auf unser Auto losgegangen und nach ein paar erfolglosen Versuchen sie fernzuhalten, mussten wir einfach wegfahren, bevor sie unsere Antenne anknabbern. Beim Lunchen in Arthur's Pass Village hat dann einer von ihnen versucht aus unseren Plastiktueten noch Essbares zu entwenden. War nur leider nichts mehr drin :)
Nach einer Nacht in Hokitika, wo wir uns die eher langweiligen Glowworms angeguckt haben, sind wir dann weitergefahren zu unserem naechsten grossen Ziel, dem Franz Josef Glacier, auf dem ich dann am naechsten Tag 6 Std lang rumgeturnt bin. Wir hatten tierisches Glueck mit dem Wetter und so konnten wir bei strahlendem Sonnenschein, gut gefuehrt den Gletscher erkunden.
Nun sind wir gestern in Wanaka angekommen und haben heute mal einen Ruhetag am Strand eingelegt. Das hatten wir dringend mal wieder noetig. Gestern Abend waren wir noch in einem kleinen familiaeren Kino (im extrem schlechten Film: Edge of Darkness) mit Babsi und Lisa, die ich vor 3 Monaten in Napier zurueckgelassen habe. Das Kino, die alten Freunde und die goettlichen frischgebackenen Double Choc Cookies (Schoki, Schoki, Schoki!!!) in der Pause, haben den schlechten Film wieder wettgemacht. Die beiden sind auch nicht die ersten, die ich hier wiedertreffe. So ziemlich jeder den ich kenne ist im Moment auf der Suedinsel am rumreisen und so hab ich Annette in Westport, ein paar Leute aus Picton in Punakaiki und Vanessa und Doro am Franz Josef wiedergesehen.
Ich bin mir nicht sicher wie lange ich noch mit Linda unterwegs sein werde, da sie mir etwas zu schnell ist (hab schliesslich noch anderthalb Monate auf der Suedinsel), aber morgen geht’s erstmal nach Queenstown und dann zum Milford Sound und dann gucken wir mal wie sich alles weiter entwickelt...

Donnerstag, 4. Februar 2010

Mittwoch, 3. Februar 2010

Wie mich ACDC aus Wellington verjagte...

Jede schoene Zeit muss auch mal zuende gehen und so musste auch ich Taupo nach guten 3 Monaten verlassen. Es war wirklich ein seltsames Gefuehl die Leute, das Haus und die Stadt hinter sich zu lassen und Abschied von allen zu nehmen. Ich werde wohl iwann nochmal zurueckkommen fuer ein, zwei Tage auch wenn dann die meisten Leute nicht mehr da sind, um der alten Zeiten willen. Doch nun faengt meine Reisezeit an, das wofuer ich eigentlich hergekommen bin und in der ich nun endlich all mein hartverdientes Geld wieder audgeben kann :)
Nach dem traurigen Abschied habe ich mich dann mit Christoph zusammen auf den Weg nach Wellington gemacht. Joy vom Hostel hat uns noch runter zum "Highway" gefahren, da wir mal was neues ausprobieren wollten: Hitchhiking, zu Deutsch, Trampen. Habe hier schon von vielen gehoert, dass das hier wirklich gut funktionieren soll, was sich dann auch bewahrheitet hat. 2 Minuten standen wir mit unserem "Wellington"-Schild an der Strasse, schon wurde fuer uns angehalten (Ich werde das jetzt wohl haeufiger machen). Paul war der nette Mann, der uns die ganzen 5 Stunden nach Wellington gefahren hat. Auf dem Weg haben wir es auch meistens geschafft die Konversation aufrecht zu erhalten, doch iwann bin ich einfach eingeschlafen. Schliesslich hatte ich meinen letzten Abend noch feiernd mit Sly und Lloyd aus meinem Haus in der Stadt verbracht :)
Paul, der Fishing-Gear-Verkäufer, hat uns dann direkt vorm Hostel abgesetzt, wo ich eigentlich geplant hatte fuer die naechste Woche zu bleiben. Nun gab ACDC aber 3 Tage spaeter ein Konzert, sodass in der Nacht in der gesamten Stadt kein Bett mehr zu kriegen war. Da musste ich halt meine Planung umschmeissen (planen funktioniert hier ja sowieso nicht) und habe meine Faehre dann auf den Konzerttag umgebucht. Naja, was solls... In der Kueche haben wir dann Doro und Vanessa aus Taupo zufaellig wiedergetroffen, mit denen wir dann den Abend verbracht haben.
Am naechsten Tag haben mich dann alle verlassen, Doro und Vanessa haben direkt am Morgen die Faehre genommen und Christoph die spaeter am Nachmittag, sodass ich noch 2 Tage allein in Wellington verbracht hab. Die Stadt ist eigentlich ein echt schoener Mix aus modernen Hochhaeusern und aelteren Gebaeuden, aber viel zu sehen gibt es nicht. Nach einem kleinen Grossstadtschock (3 Monate in klein Taupo haben mich doch ein wenig gepraegt) einem Besuch des Te Papa Museums, der Cablecar Bahn und der Botanischen Gaerten am ersten Tag und einer fuer mich obligatorischen Herr der Ringe-Tour (ganz lustig, aber viel sieht man nicht: "Dieser Baum in dieser Szene hinter Frodo ist dieser Baum vor dem wir gerade stehen." "Wow" -.- ) am zweiten, habe ich mich dann auf die 4-stuendige Faehrueberfahrt nach Picton auf der Suedinsel begeben. Es war absolut geniales Wetter und so war die Einfahrt in die Marlborough Sounds umso schoener und imposanter. In Picton wurde ich dann von Marco, den ich noch in Taupo kennengelernt habe, direkt von der Faehre abgeholt und zum Hostel "The Villa" gebracht. Dieses echt schnuckelige Hostel unter deutscher Verwaltung (es ist echt ordentlich hier), das geniale Wetter und der Fakt, dass ich hier erstmal nicht alleine bin, haben mich dazu bewogen erstmal hierzubleiben.
Ih habe mir dann erstmal einen chilligen Tag gegoennt. Doch nach einem kleinen Mountainbikingtrip mit beschissenen Raedern ohne Gangschaltung am naechsten Tag, haben wir uns dann entschlossen zusammen die einzige grosse Aktion, die man im kleinen Picton starten kann, zu machen: den Queen Charlotte Track. Das ist eine 3 Tage lange Wanderung entlang des Queen Charlotte Sounds, die noch als relativ machbar eingestuft wird, da einem das grosse Gepaeck taeglich von einem Wassertaxi zur Unterkunft gebracht wird. So haben wir halt unsere Backpacks gepackt, uns Campingausruestung vom Hostel geliehen und sind mit dem Wassertaxi zu Ship Cove gefahren, dem Anfangspunkt des Tracks. Trotz des Komforts der Gepaecklieferung, war es immernoch ein extrem anstrengender Trip, jeden Tag ca. 7 Std laufen, bergauf und bergab, wobei jeder Tag mit einem halbstuendigen Aufstieg anfing. Zusaetzlich habe ich mir am ersten Tag direkt ne fette Erkaeltung geholt. Auch die Campingplaetze waren eher spartanisch eingerichtet, mit Toilette und einem Wasserhahn, dessen Wasser man zum Trinken erstmal kochen sollte, und das war alles, doch die Landschaft war es echt wert und natuerlich einfach die Erfahrung. Absolut fertig sind wir dann am Nachmittag des 3. Tages in Anakiwa angekommen, von wo wir mit dem Wassertaxi wieder nach Picton gebracht wurden in freudiger Erwartung einer Dusche und eines weichen Betts. Zurueck in der Villa, habe ich dann erstmal Annette wiedergetroffen, die ich noch von meiner ersten Woche in Auckland kannte. Tja, NZ ist doch ein recht kleines Land. Jetzt habe ich mich erstmal einen Tag lang ausgeruht (Marco faengt hier an zu arbeiten, heisst ich werde wieder allein unterwergs sein) und morgen gehts weiter nach Nelson und zum Abel Tasman National Park. Mal sehen was mich dort erwartet...